Historische Fahrt nach Braunschweig – Eisenbahngeschichte in Bad Harzburg
Kaum jemand kennt die Geburtsstunde und den Geburtsort der ersten deutschen Staatseisenbahn. Doch ihr Geburtshelfer, der Braunschweigische Geheime Legationsrat August Philipp von Amsberg (1788 bis 1871), wird immer bekannter.
Die Stadt Bad Harzburg erinnerte mit einer historischen Sonderfahrt zwischen Bad Harzburg am 10. November 2018 an von Amsberg, der Eisenbahngeschichte geschrieben hat und dem auch die erste durchgehende Zugfahrt von Braunschweig nach Harzburg vor 175 Jahren – am 8. November 1843 – zu verdanken ist. Zwei Dampfloks hatten es möglich gemacht, die eine zog, die andere schob.
Der Bad Harzburger Bürgermeister Ralf Abrahms hatte bei der Jubiläumsfahrt Philipp von Amsberg (den Historiker Manfred Gruner) und Marie von Amsberg (Hella Gruner) mit im Gefolge, aber auch viele Kommunalpolitiker wie Hans-Peter Dreß und Alexander Waldorf sowie Neubürger, ehemalige Braunschweiger. Am Braunschweiger Bahnhof lobte Oberbürgermeister Ulrich Markurt die Harzburger und dankte für die historische, aber auch regionale Verbundenheit.
Für viele Braunschweiger ist Bad Harzburg mit seinen Angeboten und Möglichkeiten im Blick auf Erholung und Gesundheit, Natur und Kultur zu einem Magnet geworden. Und für viele Harzburger bleibt die Löwenstadt ein vielfältiger pulsierender Ort der Wissenschaft und Forschung, der Bildung und der Kultur, aber auch Einkaufsort und Ort der Arbeit.
Der Braunschweiger Architekt Carl Theodor Ottmer (1800 bis 1843), in Braunschweig u.a. im Blick auf das Schloss und die Bahnhöfe der Ersten Deutschen Staatsbahn im Herzogtum Braunschweig kein Unbekannter, hat seine Spuren auch in Bad Harzburg hinterlassen: 1840 baute er für von Amsberg in Neustadt (später Bad Harzburg) in der Nähe des Bad Harzburger Bahnhofes ein Haus mit einem Garten, der der erste öffentliche Kurpark werden sollte. Vielleicht für die Harzburger ein weiteres Projekt, um an ihre besondere Geschichte zu erinnern. Und so könnte die Besinnung auf die Geschichte selbst zur Geburt neuer Entwicklungen werden.
Heute, genau 80 Jahre nach dem Überfall von SA und SS auf jüdische Bürgerinnen und Bürger Bad Harzburgs am 9./10. November 1938 wurde der sechste Geschichtspunkt in unserer Stadt das „Shalom-Denkmal“ eingeweiht.
Ungefähr dort im Badepark versammelten sich die Harzburger SA und SS um die Juden in der Stadt zu terrorisieren.
Heute leben wir in Frieden und dürfen uns diesen nicht zerstören lassen – Shalom bedeutet Frieden!